Vorstellungen im Jahre 2019
"HARTMANNS HINTERZIMMER"
Texte von Ror Wolf*
die Suppe kalt in hartmanns hinterzimmer.
wir sassen da und wurden ziemlich alt,
und nicht viel später wurden wir noch älter,
und wir vergaßen viel, die suppe kälter,
in hartmanns hinterzimmer wo wir sassen
und fast die ganze weite welt vergaßen:
die luft, die weichen wolken und dann wald
und hartmanns hinterzimmer, was auch immer
Buch und Regie = Doris Heiland
Musik und Kompositionen = Eckhard Bystron
Mittwirkende:
Christiana Brosch
Eckhard Bystron
Juliane Haselwander
Silvia Klein
Judith Lange
wir danken:
Rudi Askani, Catherine Grosskopf, Andrea Häusler, Jette Hartenstein, Sen. Carlos (Miraforte),
Uwe Possard, Jürgen Rotter, Brigit Rutkowski.
unseren besonderen Dank gilt Michael Göing, der wieder einmal die Gestaltung des Plakates übernommen hat,
Eduard Lebe, dem "Mann für alle Fälle",
Martin Kratz, der uns aus der Patsche geholfen hat,
und dem "Café Caçador" für die Bereitstellung des Raumes und die freundliche Betreuung während der Proben.
Ror Wolf
geboren 1932 in Saafeld Thüringen verstorben 2020,
verließ die DDR 1953 und lebt heute in Mainz.
Seine Dichtung ist eine spielerische-abgründige Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit,
die bei ihm nur als hochmeldodiöser Wortraum existiert.
Trotzdem handelt es sich bei seinen Büchern,
die die Grenzen traditioneller Erzählmuster souverän überwinde,
keineswegs um Sprachspiele ohne Realitiätsbezug.
Der Dichter, der auch als bildener Künstler arbeitet,
erhielt zahlreiche Auszeichnungen; u.a.
Marbuer Literaturpreis,
Grosser Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München,
Friedrich-Hölderlin-Preis, der Stadt Homburg,
Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg.
"Ich werde dir vielleicht etwas vom Regen erzählen,
ich werde einen riesigen Regenfall erfinden,
einen Regen, der von oben her dich und schwarz fliesst,
oder ich werde von dem Schnee erzählen, den ich erfunden,
ich werde einen ungeheuren Schneefall erfinden,
ich werde ein Haus erfinden, was langsam im aufsteigenden Schnee verschwindet,
oder ich werde eine ganz andere Geschichte erfinden,
eines Tages an einem Donnerstag im Dezember.
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Geschichten darüber,
dass man in denn Alpen und am Rand des Atlantischenn Ozeans keine Worte mehr hat,
über die Lage in Schlitz und die Macht des Liedes in Nevada,
über das Lachen der Seeleute und die vorübergehende Beseitugung von Schwierigkeiten.
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Kurz gesagt:
Geschichten über meteorologische Verwirrungen, Umstände des Luftmangels,
enge Handschuhe und ein in Ruhe gegessenes Schnizel.
Aber das war nichts im Vergleich zu dem, was später geschah."